Vor einem Jahr habe ich meinen VeeFriends NFT gekauft. Damals für mich eine hohe Hürde, da ich mein ursprüngliches Limit von 0,7 ETH nicht halten konnte und am Ende für das von mir ausgewählte NFT 1,4 ETH bezahlt habe. Das war für mich ok, denn es gab das Versprechen von Gary Vaynerchuck damit drei Jahre zu einer SXSW-ähnlichen Konferenz zu können. Damit war es fein für mich, denn ein Ticket für die SXSW kostet mich auch jedes Jahr eine entsprechend hohe Summe. Und nun bin ich da gewesen, in Minneapolis bei der VeeCon 2022. Eine großartige Stadt, in der ich sonst wahrscheinlich nie gewesen wäre. Wie war aber nun die allererste VeeCon und werde ich wieder kommen?
Viel Licht und viel Schatten, da ist Luft nach oben
Unterm Strich, es gibt viel Licht, aber auch viel Schatten. Trotzdem, der Trip hat sich voll für mich gelohnt und ich bin nächstes Jahr auch wieder auf der VeeCon. War alles perfekt? Nein, absolut nicht. Fangen wir aber mit den positiven Aspekten an. Es war eine großartige Community und ich habe mich selten so schnell, offen und positiv mit anderen Menschen ausgetauscht. Sogar abseits der Konferenz auf der Straße, z.B. wenn neben einem jemand mit Merch aus einem NFT Projekt steht bzw. man selbst etwas trägt. Man kommt sofort ins Gespräch. Und dann ist man auch auf einmal in ein paar Wochen beim Apefest und der NFT.NYC direkt verabredet und tauscht die Kontaktdaten in der VeeCon App aus.
Und damit sind wir bei einem negativen Punkt. Die App sieht top aus, sehr stylish und modern. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Eventapps. Da freu ich mich sehr, allerdings trügt der optische Schein. Die App ist an vielen Stellen unlogisch und verwirrend. Ich tippe oft auf Elemente und erwarte das etwas passiert. Und dann kommt nix. Oder eine Funktion ist in meinen Augen falsch implementiert, wie das Vernetzen mit anderen Teilnehmern. In der LinkedIn App habe ich einen QR-Code und man scannt ihn und danach vernetzt man sich beidseitig. In der VeeCon App geht das nur einseitig und jeder muss den QR-Code des anderen scannen, damit beide dann die jeweiligen Kontaktinfos des anderen haben. Etwas anderes was auch nur sehr rudimentär implementiert ist, ist ein vernünftiger Plan wo was im US Bank Stadium zu finden ist.
So ein Plan ist nämlich mehr als wichtig, denn dieses Footballstadion ist nicht die beste Wahl für eine Konferenz. Auch wenn Gary sagt, er wollte halt in ein Stadion – es ist halt seine Konferenz und Entscheidung – dann liegt hier das nächst Problem für mich mit der VeeCon. Die Mainstage mitten im Rund sieht irgendwie immer ein wenig leer aus. Aber das ist reine Optik, bedingt durch die schiere Größe und die Tribünen drumherum. Zumindest gibt es den Vorteil das wirklich jeder die Mainstage sehen kann, denn Platz ist auf den Tribünen genug für alle Teilnehmer. Dort kann man besonders die Promis unter den Speakern sehen, z.B. Spike Lee, Pharrell, Mila Kunis oder Snoop Dogg. Aber auch Größen aus dem NFT Space wie G.Money und Beeple. Und natürlich immer wieder Gary, sowie die Musik Acts am Abend.
Die wahre VeeCon finden auf den Sidestages und in den Gesprächen vor Ort statt
Die wahre Konferenz findet für mich – wie so oft auf Konferenzen – auf den Sidestages statt. Und da ist das nächste Problem. Man findet diese kaum, denn wie bereits erwähnt ist die App dabei keine Hilfe. Die Volunteers vor Ort haben zwar Schilder, müssen dann aber trotzdem noch viel erklären, wo denn welche Stage ist. Manchmal geht es hoch in den VIP-Bereich, manchmal geht es runter in irgendwelche Firmenbereiche im Stadion. Das benötigt alles Zeit. Apropos Zeit, die verliert man oft auch im Schlange stehen. Meist ohne jegliche Info, ob man richtig steht, ob man überhaupt noch eine Chance hat, irgendwo dran bzw. reinzukommen. Und wenn ein Event verlegt wurde, dann erfuhr man es leider nicht über die App bzw. Twitter, sondern oft erst vor Ort – sprich am falschen Ort. Und dann musste ich mehr als einmal durch das ganze Stadion zum neuen Ort. Das geht auf jeden Fall besser. Dafür hat man ja schließlich eine App.
Aber all diese negativen Punkte rücken für mich durch die positiven Aspekte in den Hintergrund. Die bereits erwähnte großartige und positive Community vor Ort und die Inhalte der Talks und Panels auf den Sidestages. Wie bereits oben erwähnt, ich habe mich selten so schnell und so offen ausgetauscht und connected. Neben Verabredungen für die NFT.NYC habe ich wertvolle Kontakte in Deutschland gewonnen. Das fing schon im Vorfeld an, wo ich mich via Twitter mit Sebastian von All-in NFT verabredet hatte. Inhaltlich hatte ich mir ein paar Talks und Panels fix markiert, oft wegen bestimmter Personen und weniger den Inhalten. Um dann einen guten Platz zu bekommen, bin ich öfters schon in den jeweiligen Talk davor rein und habe dort Speaker und Themen entdeckt, die ich nicht auf dem Schirm hatte. So hab ich mich wieder etwas mehr mit dem Thema NFTs auf Solana beschäftigt und bin auch tiefer in Smart Contracts und deren Möglichkeiten eingestiegen.
Somit steht am Ende ein eindeutiges Plus für mich unterm Strich. Aber gleichzeitig gibt es auch viel Luft nach oben. Ich hoffe die VeeCon nutzt dieses Möglichkeiten und freu mich auf 2023.